Neuro Praxis Düsseldorf

Autonome Funktionsdiagnostik in der Neuro Praxis Düsseldorf

Was ist Autonome Funktionsdiagnostik?

Autonome Funktionsdiagnostik ist ein medizinisches Verfahren zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit des Autonomen Nervensystems (ANS).

Es umfasst Tests wie Herzfrequenzvariabilität, Blutdruck und Atemrate, thermische Stimulation und aufrechte Haltung.

Diese Tests können Funktionsstörungen des ANS aufdecken und helfen, gesundheitliche Probleme wie Stress, Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkennen.

Die Neuro Praxis Düsseldorf führt diese Untersuchung an zwei hochmodernen Messplätzen durch - als einer von nur einer Handvoll Standorten in Nordrhein Westfalen.

Was sollte ich vor der Untersuchung beachten?

Vor der Untersuchung sollten Sie keine Medikamente einnehmen, die sich auf das Herzkreislaufsystem auswirken können. Bitte besprechen Sie mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin, welche Medikamente dies sind. Außerdem sollten Sie mindestens 6 Stunden vor der Untersuchung nichts mehr essen. Verzichten Sie bitte am Morgen der Untersuchung auf koffeinhaltige Getränke wie Tee, Kaffee und Cola sowie auf Alkohol und Rauchen. Tragen Sie zur Untersuchung bequeme Kleidung und feste Schuhe. Ziehen Sie morgens bitte keine Stützstrümpfe oder Korsagen an, falls Sie diese im Alltag tragen. Sagen Sie die Untersuchung ab, wenn bei Ihnen am Tag eine schwere Infektion, Fieber oder Unterzuckerungen vorliegen.

Wie ist der Untersuchungsablauf?

1. Herzratenvariabilität

Wie läuft die Untersuchung ab?
Zunächst liegen Sie in entspannter Atmosphäre auf dem Kipptisch. Wir registrieren die Kreislaufwerte durch ein automatisches Blutdruckmessgerät und ein EKG. Nachdem sich der Körper an die Ruhebedingungen gewöhnt hat, werden wir Sie bitten, in einem vorgegebenen Rhythmus zu atmen. Hierzu werden Ihnen genaue Anweisungen gegeben. Im Anschluss wird es notwendig sein, durch ein Mundstück möglichst viel Luft auf einmal aus der Lunge zu pressen.

2. Kipptischuntersuchung

Wie läuft die Untersuchung ab?
Im letzten Teil der Untersuchung werden wir Sie zusammen mit dem Kipptisch in die 70° Position aufrichten. Dies geschieht sehr langsam. Währenddessen werden Sie komplett durch Haltegurte gesichert sein. Während der gesamten Untersuchung sollten Sie entspannen und Gespräche auf ein Minimum reduzieren. Natürlich aber möchten wir Sie bitten uns sämtliche Änderungen Ihres Befindens (Bspw. Schwindel, Hitzegefühl) mitzuteilen. Die Untersuchungsdauer hängt einerseits von der bei Ihnen vermuteten Kreislaufstörung ab. Zum anderen richtet sich die Untersuchungszeit nach den von Ihnen geäußerten Beschwerden bzw. den Veränderungen von Blutdruck und Puls. Die Untersuchungsdauer beträgt in der Regel etwa 45 Minuten.

Bestimmung von Noradrenalin

Einige Kreislaufstörungen weisen Veränderungen des Plasma-Noradrenalins zwischen Liegen und Stehen auf. Ein leichtgradiger Anstieg des Stresshormonspiegels im Stehen ist normal. Bei besonderen Fragestellungen wird der Plasma-Noradrenalin-Spiegel im Liegen und Stehen untersucht. Diese Information hilft beispielsweise bei der Ursachen-Diagnostik und Behandlung der Kreislaufstörung. Gelegentlich kommt es im Rahmen von Kreislaufstörungen zu einem sehr starken Puls- und Noradrenalin-Anstieg im Stehen. Im Gegensatz dazu aber weisen bestimmte Formen der Parkinsonerkrankung einen besonders niedrigen Noradrenalin-Spiegel auf. Die Blutabnahme erfolgt unter standardisierten Bedingungen (nüchtern ohne Medikation oder vorherigen Alkohol/Koffeinkonsum). Die Untersuchung dauert ca. 15-30 Minuten.

3. Sudoscan

Der Sudoscan gibt uns eine wichtige Kurzinformation über die Schweißdrüsenfunktion (Sudomotorische Funktion). Der Test dauert nur etwa 5 min und ermöglicht ein Screening der Funktion von sogenannten Small Fibres in der Haut. Small Fibres ist dabei die Bezeichnung, welche alle unmyelinisierten und myelinarmen Nervenfasern zusammenfasst. Mit dem Sudoscan werden die sudomotorischen Nervenfasern elektrisch stimuliert, welche Signale an die Schweißdrüsen übertragen. Dafür werden Hände und Füße auf den Kontaktflächen des Gerätes platziert. In Antwort auf einen einzigen kaum spürbaren elektrischen Reiz an der Hautoberfläche erhalten die Schweißdrüsen das Signal zur Schweißausschüttung. Die entstehende geringfügige Änderung der Hautfeuchtigkeit wird als Hautwiderstandsänderung vom Gerät registriert. Der Test gibt einen Überblick, ob die sudomotorische Nervenfunktion von der Norm abweicht, wie ausgeprägt die Abweichung ist und ob Seitenunterschiede in der Funktion dieser Small Fibres bestehen.
Mit einer Weiterentwicklung der Stimulationsmethode, dem EzScan kann eine Vorhersage getroffen werden, wie hoch das Risiko ist, in den kommenden Jahren an einer stoffwechselbedingten bspw. diabetischen Polyneuropathie zu erkranken.

Der Sudoscan in der Neuro Praxis Düsseldorf

4. Quantitativer Sensibilitäts-Test (QST)

Mit diesem Test wird die Funktion der langsam leitendenden, nicht-myelinisierten Nervenfasern (Small Fibres) untersucht. Diese vermitteln Vibrations-, Schmerz- und Temperatur-Reize und steuern die Funktionen vegetativer Organe (bspw. Kreislauf, Blase, Magen-Darm-Trakt, Schweißdrüsen). Durch Bestimmung der unteren Empfindungsschwelle verschiedener Reizqualitäten, das heißt, wann ein Reiz gerade noch wahrgenommen wird, lässt sich beurteilen, ob eine Funktionsstörung der Small Fibres vorliegt. Der Vergleich der Ergebnisse für verschiedene Reize hilft bei der Lokalisation der Schädigung im Gewebe, Rückenmark oder Gehirn. Die Untersuchung erfolgt standardisiert, dauert ca. 45-60 Minuten und ist nicht invasiv.

5. Quantitativer Sudomotorischer Axonreflex – Test (QSART)

Mit diesem Test wird die Funktion der langsam leitendenden, nicht-myelinisierten Nervenfasern (Small Fibres) untersucht, welche die Schweißdrüsen-Funktion steuern. Da der Test die Änderung der Hautfeuchtigkeit misst, gibt er zusätzlich Auskunft über die Leistung der Schweißdrüsen an der untersuchten Körperstelle. Es lassen sich Unter- und Überfunktionen das heißt Hypohidrosis und Hyperhidrosis (wie beim übermäßigen Schwitzen) erfassen. Da die Schweißdrüsen-Funktion mit dem QSART an bis zu vier Körperregionen gleichzeitig erfasst werden kann, ist der Vergleich zwischen Armen und Beinen oder auch der Vergleich zwischen rechter und linker Körperseite problemlos möglich. Im Unterschied zu den galvanischen Untersuchungsmethoden wird die Testantwort beim Quantitativen Sudomotorischen Axonreflex-Test durch den natürlichen Botenstoff Acetylcholin ausgelöst. Dieser wird an bis zu vier Hautarealen aufgetragen. Um die entstehende Feuchtigkeit an den entsprechenden Körperstellen messen zu können, werden kleine Messkammern vor Testbeginn positioniert.

QSART in der Neuro Praxis Düsseldorf

6. Sympathische Hautantwort

Bei der Untersuchung sympathischen bzw. auch der galvanischen Hautantwort kommt es nach Applikation bspw. eines elektrischen Hautreizes nicht zu Reizantworten nicht nur entlang der Nervenbahnen im entsprechenden Hautareal sondern auch zu elektrischen Hautwiderstandsänderungen in nahezu allen anderen Körperregionen. Diese elektrischen Spannungsänderungen sind insbesondere in Regionen mit hoher Schweißdrüsendichte wie bspw. an Handflächen und Fußsohlen gut messbar. Testdauer etwa 15 bis 30 min.

„Sie haben Fragen zu unseren Leistungen oder möchten einen Termin vereinbaren? Wir beraten Sie auch gern in unserer privatärztlichen Video-Sprechstunde

Prof. Dr. med. Christina Haubrich und Nina Salimi (Fachärztinnen für Neurologie)

Termin vereinbaren